...Oktobernews
Die Zeit rennt, sie rennt schneller, als ich meinen Blog updaten kann. Unglaublich – ich hab mich eigentlich eher auf drei ruhige, erholsame Monate eingestellt, mit Japan geniessen, so nach dem ganzen Trubel und 24/7 Leben mit Uni, Studentenschaft, Studentenleben und Arbeiten... bin jetzt doch schon seit 1.5 Monaten hier in Japan, sprich in zwei Wochen ist bereits Halbzeit. Durch die Sprachschule und Rush Hour am Morgen ist alles schon ziemlich Alltag geworden und ich kann mir wirklich vorstellen, für länger hier zu leben ! !
Falls irgendjemand von euch mal Japanisch lernen sollte ;) kann ich euch die Schule wirklich wärmstens empfehlen, der Lernfortschritt in diesen zwei Wochen ist enorm, obschon man schon auch einiges leisten muss – den Schock Kanjis (漢字) von Hand schreiben zu müssen hab ich bereits überwunden und ich kämpfe mich jetzt gerade täglich durch 10 neue Kanjis, zur Zeit sind wir ca. auf dem Niveau der dritten Primarschulklasse :D In der Klasse sind wir 10-12 Leute, je nach dem ob gerade mal wieder jemand nach Las Vegas fliegt cause of (TV-Shopping-)business :) oder Geschäftsterminen. Es sind wirklich die unterschiedlichsten Charaktere vertreten, von der studierten Juristin aus Taiwan, die ihren Japanischen Mann bei einem Law Seminar in den USA kennen gelernt hat und jetzt sprachgedrungen Hausfrau ist, über Chinesen, die hier in Japan studieren möchten bis zum australischen Journalisten mit japanischer Freundin, einer deutschen Bosch-Aussenmitarbeiterin, die sich täglich darüber aufregen darf, dass ihr Chef, CEO Bosch Japan, im Gespräch mit dem Deutschen Head-Office zwar vermeintlich alles versteht, aber nachher nichts vom abgemachten umsetzt, da er es schlichtweg nicht verstanden hat, bis hin zu einer Engländerin, welche nach einer langjährigen Accenture Karriere in London und Hongkong hier in Japan erstmals eine Verschnaufpause einlegt und sich nach einem ruhigeren Arbeitsleben umschaut. Wirklich sehr interessant und die Lehrer sind schlichtweg genial, wenn auch der Unterricht ziemlich fordernd ist und wir 80% Anwesenheitspflicht haben – man wird sonst der Schule verwiesen :) Es gibt auch beinahe täglich Tests, auch wenn unser Unisystem viel komfortabler ist, denke ich doch, dass der Lernfortschritt so viel mehr gegeben ist, auf alle Fälle für mich ;) ihr wisst ja..Ansonsten hab ich von Tokyo selbst noch nicht viel gesehen, obwohl ich viel ja bereits die letzten Male gesehen habe.. w
enn man hier „lebt“, schaut man sich all die Hotspots der Stadt wirklich viel seltener an. War noch nicht mal in Harajuku (Regu! ! :)) shoppen.. – nächstes Wochenende allerdings geh ich mit einen aus der Klasse nach Karuizawa, Nagano, in die Berge. Und diese Woche war ich mit Chie von ACT ihre Uni (Sophia University) anschauen – wenn schon ein Pulli von da, dann doch mindestens auch die Uni anschauen :) – der Campus ist zwar schon um einiges kleiner, als jene von der Keio Universität, aber erinnert doch viel eher an eine Uni als die HSG, haha. Besonders cool war das Clubhaus, wo jeder Club ein kleines Clubzimmer hat. Chie war während zwei Jahren im Flamenco Club, da war übrigens auch Miss Universe 2006, Kurara Chibana, hab ich mir sagen lassen :) Dann gingen wir in einen Buchladen, in die Kinderabteilung, da es dort Bücher gibt, wo die schwierigen Kanjis in Hiragana (der Silbenschrift) erklärt sind ;) Ich versuch mich jetzt mal am Kleinen Prinzen von Saint-Exupery en japonais... Nach Kaffee und Tratsch mit Satoko, Yusaku und Chie, hatten wir am Abend dann ein ACT Revival Treffen mit allen japanischen Teilnehmern, insgesamt 17 Leute und es war echt genial alle wieder zu sehen ! ! ! Und alle haben konsequent (naja, grösstenteils... zumindest haben wir es versucht) Japanisch mit mir gesprochen – je später der Abend, desto besser mein Japanisch ;) mit Masshu hab ich mich über eine Stunde nur in Japanisch unterhalten, war wirklich genial ! ! Vermisse ACT und euch alle vom RI schon ein bisschen, hach :) (immerhin arbeiten Steffi & ich gerade an einem Rückblick für die RIAL GV.....)Ansonsten ertappe ich mich immer mehr, wie ich japanische Eigenschaften annehme :D bspw. schlafen im Zug, stehend schlafen, sitzend schlafen, im Bus schlafen, beimaufdenZugwartenschlafen... Schlafen in den öffentlichen Verkehrsmitteln ist wirklich ein interessantes Phänomen und während der Rush-hour die einzige Möglichkeit bei diesem Gedränge anonym zu bleiben, nicht aufzufallen, sich verstecken wollen. Die Rush-hour darf man sich wirklich wie aus dem Fernsehen vorstellen, mit Bahnangestellten, die mit weissen Handschuhen die Leute in den Zug weisen und ja schauen, dass sich niemand noch die Hand oder den Fuss einklemmt. Man steht dann eingezwängt Rücken an Rücken, ein Ellbogen irgendwoher wird einem in die Seite gedrückt, jemand legt sein Buch auf deine Schulter, weil sonst nirgends Platz ist, ein Arm vor deinem Gesicht, dessen Hand sich verzweifelt versucht irgendwo festzuhalten und wo deine eigenen Beine sind – irgendwo. Interessant ist zudem, dass sich die ganze Menschenmenge zwischen zwei Stopps, d.h. während bspw. 20 Minuten in homogener Weise bewegt und man Ende Fahrt kaum dort steht, wo man Anfangs stand. Und die einzige Möglichkeit, die mind. 5-7 Leute direkt um dich herum nicht ansehen zu müssen, da man ja schon deren Achseln direkt auf Augenhöhe haben darf, ist Augen zu und schlafen.
Oder mindestens so tun als ob. Hm, und nächste Woche werde ich mit Hayato zusammen evtl. einen Nintendo DS kaufen gehen :D Nachdem ich nach dem ersten und bestimmt schon über 10 Jahre alten Nintendo NES und dem Gameboy sämtliche Nachfolger wie Playstation, Nintendo Wii, Sega, etc. ausgelassen habe. Man kann mit dem Nintendo DS (handlich wie die PSP) lernen die Kanjis von Hand zu schreiben und die Lösung dann aufs Display schreiben... mal sehen :) halte euch auf dem Laufenden ! ! (diese Foto ist noch von Sapporo... bin immer noch auf der Suche nach der perfekten neuen Kamera ;))Bis bald!